Nachwachsender Rohstoff

Definition

Nachwachsende Rohstoffe, sind land- und forstwirtschaftlich erzeugte Produkte, die nicht als
Nahrungs- oder Futtermittel Verwendung finden, sondern stofflich oder zur Erzeugung von Wärme,
Strom oder Kraftstoffen zum Einsatz kommen.

Übersicht

Es gibt zwar keine allgemeingültige Regelung zur Definition des Begriffs „nachwachsend”, aber man definiert ihn so,
dass er aus Materialströmen stammt, die sich in einem menschlichen Zeitmaßstab beständig regenerieren und
nachhaltig bewirtschaftet werden können. Bäume, Pflanzen und andere Organismen, die ihre Energie aus der Sonne
beziehen, gelten als erneuerbar, und dementsprechend gelten auch Papierfasern als erneuerbar.
Erdölreserven brauchen Millionen von Jahren, um sich zu bilden, und alle aus Erdöl oder fossilen Stoffen
gewonnenen Kunststoffe gelten nicht als erneuerbare Materialien.

Was spricht für nachwachsende Rohstoffe?

Nachwachsende Rohstoffe folgen dem Modell einer Kreislaufwirtschaft und nicht dem einer linearen Wirtschaft.
Durch die Wahl erneuerbarer Ressourcen kann die Quelle der Materialien über Generationen hinweg erhalten bleiben.
Einige Unternehmen entscheiden sich für erneuerbare Ressourcen, um die Erschöpfung endlicher Ressourcen zu vermeiden.

Zudem schonen wir die noch vorhandenen nicht erneuerbaren Ressourcen, wie z.B.Erdöl
Politische und wirtschaftliche Interessen haben in den letzten Jahrzehnten eine gewisse Abhängigkeit zur Folge gehabt.
Bei immer knapper werdenden fossilen Rohstoffen, gilt es das die Abhängigkeit von Lieferquellen zu verringern, indem man
fossile Rohstoffe substituiert.
Nachwachsende und natürliche Rohstoffe sind biologisch abbaubar und können über die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt
werden. Nachwachsende Rohstoffe können auch biologisch abgebaut werden. Die biologische Abbaubarkeit findet beim Verbraucher
in der Bevölkerung immer mehr Befürworter. Ein „second life“ von Verpackungen und mit anschließender Kompostierung
ist mittlerweile keine Seltenheit. Nachwachsende Rohstoffe sind in der Regel klimafreundlicher, besonders wenn sie lokal 
gewonnen und hergestellt werden und somit weniger Co2 bei der Herstellung emittieren.

Die Reduktion von Plastikmüll und die daraus resultierenden Umweltbelastungen und deren Entsorgung wird durch
nachwachsende deutlich reduziert. Da eine lokale Herstellung oftmals mit nachwachsenden Rohstoffen kombiniert wird,
bleiben auch Arbeitsplätze dort bestehen, ganz besonders im ländlichen Raum, wo die Anbindung an Großstädte und Industrie
nicht gegeben ist.

Was spricht gegen nachwachsende Rohstoffe?

Vergleichsweise sind bei vielen Verpackungsanwendungen die nachwachsenden Rohstoffe teurer als die nicht
nachwachsenden Rohstoffe. Bei hoher mechanischer Belastung, wo oftmals Verbundfolien zum Einsatz kommen,
können nachwachsende Rohstoffe aus technischer Sicht nicht mithalten.
Nutzungskonflikte um die begrenzte Anbauflächen, haben negative Auswirkungen auf den Boden und Flora und Fauna.
Verstärkt durch Monokulturen, wird die Vielfalt in der Natur vernachlässigt. Ethnische Fragen, gerade bei der Herstellung von
Verpackungen, werden oftmals hinzugezogen. Man nutzt freie Agrarflächen um Verpackung herzustellen, andernorts nimmt
bei einer steigenden Weltbevölkerung der Hunger zu. Das birgt Konfliktpotential mit sich in der Bevölkerung.
Fressfeinde, insbesondere Kleintiere können bei längerer Lagerung ein Problem darstellen (z.B. Maisverpackungschips).

Man benötigt teilweise einen höheren Energie und Wasserbedarf bei der Herstellung. Schlussendlich steigt auch somit
der Co2 Ausstoß. Nachwachsende Rohstoffe brauchen längere Zeit um nachzuwachsen und sind somit nicht konstant in
großen Mengen verfügbar. Die Entfernung für Zuckerrohr, Kokosfäden oder andere exotische Rohstoffe haben ein zu
langen Transportweg zu uns, haben hierdurch einen höheren Co2–Ausstoß. Daher machen Exotische Rohstoffe eher für
lokale Verarbeitung und Anwendung Sinn.

Unabhängig davon, ob es nun nachwachsende oder nicht-nachwachsende Rohstoffe sind, es geht dann häufig zu Lasten
der Umwelt. Oftmals werden Regenwälder abgeholzt und Ackerflächen vernichtet. Natürliche Lebensräume von Pflanzen
und Tieren werden so zerstört. Zudem wird das Grundwasser belastet. Schadstoffe und Schwermetalle, die beim Abbau
freigelegt werden, belasten Menschen und Umwelt gleichermaßen.

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