Heimkompostierbar

Definition

Zersetzt sich in einem Hauskomposterbehälter und wird in einem bestimmten Zeit zur Erde.

Übersicht

Heimkompostierbare Materialien sind Materialien, welche auf einem Komposthaufen sich schnell zersetzen.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen heimkompostierbaren Materialen und industriell kompostierbaren Materialien.
Industriell kompostierbare Materialien benötigen einen Aktivator und meistens Zufuhr von Energie um den
Zersetzungsvorgang zu starten.
Heimkompostierbare Materialien gehen einen Schritt weiter, indem sie sich in natürliche Bestandteile auflösen und zu Erde werden.
Zudem benötigen man keine hohe Temperaturen im Vergleich zu industriell kompostierbaren Materialien. Im Vergleich schafft
ein Komposter etwa 35 °C,die industrielle Anlage benötigt etwa 75 °C.
Industriell kompostierbare Materialien landen oft im Biomüll, die wiederum mühevoll von den Entsorgungsunternehmen herausgeholt
werden müssen. Das Konzept der Kompostierbarkeit für Haushalte hat daher an Bedeutung gewonnen, da sich viele Entsorger
weigern Produkte anzunehmen, die für die industrielle Kompostierung gedacht sind.
Tests zur Kompostierbarkeit messen den Zerfall des Materials. Festgestellt wird, dass das Material keine nachteilige Auswirkungen
auf die Pflanzen und Tierwelt hat. Toxizität und Schwermetalle dürfen nicht die vorgegebene Schwelle überschreiten.

 

Was spricht für eine heimkompostierbare Verpackung?

Wenn die Materialien den Anforderungen entsprechen, ist eine heimkompostierbare Verpackung die bessere Wahl im Vergleich 
zu einer industriell kompostierbaren Verpackung, da die Wahrscheinlichkeit deutlich höher ist, dass das Material im
Heimkomposter kompostiert wird.

Industriell kompostierbare Materialien werden oftmals vom Verbraucher falsch entsorgt. Fälschlicherweise landen immer wieder
industriell kompostierbare Verpackungen im Biomüll. Grundsätzlich müssten Annahmestellen vorhanden sein um die Materialien
gesondert abgeben zu können. Gerade der Biokunststoff braucht viele Jahre um sich zu zersetzten. Für die richtige Verarbeitung
werden gesonderte Anlagen benötigt.
Die Kompostierung von industriell kompostierbaren Materialien steckt noch in den Kinderschuhen. Trotz guter Absichten,
passen die Voraussetzungen und die Umsetzung noch nicht.

Neben der Reduzierung von Treibhausgasen und von Müll besteht das Interesse dem Boden Nährstoffe zurückzugeben
bei einer Kompostierung. Andernfalls landen die Abfälle auf den Mülldeponien, in die Natur, wo Sie erheblichen Schaden anrichten können.
Heimkompostierbare Verpackung ist natürlich nicht so Nährstoffreich wie pflanzliche oder organische Nährstoffe,
wie Lebensmittelreste oder Rasenschnitt. Sie liefern jedoch Kohlenstoff für die Kompostierung, der einen viel geringeren
Anteil ausmacht.

Im Gegensatz zu biologisch abbaubar ist die Definition von kompostierbarer Verpackung (EN 13432).

Was spricht gegen eine heimkompostierbare Verpackung?

Einige kompostierbare Verpackungen für den Hausgebrauch, besonders Biokunststoffe, erfüllen möglicherweise nicht die
Anforderungen, auch wenn sie so vermarktet werden. Einige Biokunststoffe benötigen Jahre bis sich im Hauskompost abbauen.

Nicht jeder Haushalt verfügt über einen eigenen Komposter. Gerade in Großstädten sind aufgrund der Wohnungssituation und
dem Lebensstil der Menschen, weniger Möglichkeiten zu kompostieren. Bei einigen Materialien wie z.B.Papier macht ein Recycling
mehr Sinn, als eine Kompostierung.
Die Qualität wird nach jedem Recyclingvorgang geringer, jedoch wird weniger Co2 ausgestoßen, indem die Lebensdauer des
Materials verlängert wird. Papier kann man zwischen 3 -5 mal recyceln.

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